Kastell von San Giusto
Kastell von San Giusto ist die mittelalterliche Burg und Festung in der norditalienischen Stadt Triest. Neben der Kathedrale von San Giusto stellt es eines der Wahrzeichen von Triest dar. Mit ihrer fast 200-jährigen Bauzeit (1471 bis 1630) ist die Burg ein Zeugnis für den Wandel und die Entwicklung der Bautechnik bei Gebäuden mit militärischer Funktion. In der Festung residierte seit der Erbauung 1471 bis zum Ende des 18.
Jahrhunderts der Hauptmann bzw. Statthalter (Capitano), der vom Kaiser ernannt wurde und die Kontrolle über die Stadt Triest hielt. Später wurde das Kastell als Kaserne genutzt. Trotz des mächtigen Aussehens war die Festung militärisch immer von geringer Bedeutung und nur zweimal in wirkliche Kriegsaktionen verwickelt: 1813 verschanzten sich französische Truppen in der Festung und leisteten Widerstand gegen die österreichische Wehrmacht, die die Stadt später befreite.
Im April und Mai 1945 verbarrikadierten sich im Inneren der Burg deutsche Soldaten, die schließlich von alliierten Truppen besiegt wurden. Seit den 1930er Jahren ist die Burg im Besitz der Gemeinde Triest. Heute dient das Castello di San Giusto als Schloss- und Waffenmuseum (Museo del Castello di San Giusto e l’Armeria) und wird als Ort für Ausstellung, Theateraufführungen, Konzerte und andere kulturelle Ereignisse genutzt. Im April 2001 wurde in der Bastion Lalio das Lapidario Tergestino eröffnet, das eine Sammlung von antiken römischen Skulpturen, Inschriften, Reliefs und anderen Architekturfragmenten aus Triest und seiner Umgebung umfasst.